Post von der Wurmkiste

Hallo, ich möchte mich vorstellen: Ich bin eine Wurmkiste für drinnen (ja, ganz stubenrein!)

und lebe seit 7 Monaten mit meinem Mikrokosmos in Livia’s Küche.

Ja, wie fing eigentlich alles an?

Ich hörte, wie Livia ihren Freunden von meiner Bestellung und ihren Beweggründen erzählte, warum sie mich unbedingt als Bausatz bestellen, selbst zusammenbauen und natürlich, das Wichtigste! mit für uns leckeren Sachen füttern wollte wie Apfelbutzen, Karotten-und Kartoffelschalen und mehr aus ihrem Garten. Aber dazu später mehr.

Mit dem Starterpaket von einem Substrat mit 500 Kompostwürmer in meinem Innenraum und nachfolgend entsprechender Fütterung habe ich hautnah miterleben dürfen, wie nach 6 Monaten die erste Ernte von feinstem Wurmhumus entstanden ist.

Die anfängliche Scheu meiner Besitzerin, mein Innenleben anzufassen ist einer interessierten Neugier, was da drinnen vor sich geht, gewichen. Sie spricht sogar von ihrem „Wurm-TV“; im richtigen Fernsehen waren meine Brüder und Schwester ja auch schon!

An Livia’s Stand am Tag der Nachhaltigkeit in Roßdorf war ich der Star. Die Besucher dort fragten immer wieder skeptisch: Stinkt die Kiste denn nicht? Höchstens ein wenig nach feuchtem Waldboden.
Oder, das ist ja eklig, Würmer in meiner Wohnung!
Oder, brechen die Würmer denn nicht aus? Wozu ausbrechen? Warum sollten diese tollen Lebewesen, die aus Biomüll
fruchtbarsten Boden herstellen ausbrechen, wenn es doch in der Kiste bestes Essen, beste Lebensbedingungen gibt? Sollte sich ein Wurm dann doch mal auf interessierte Wanderschaft machen wollen, kann ich dich beruhigen. Meine Konstrukteure in Österreich haben meinem Deckel eine Dichtung verpasst und noch viele andere nette Besonderheiten entwickelt: ich bin nämlich noch gleichzeitig ein stylischer Sitzhocker und über Rollen kann man mich schnell mal zur Seite schieben. Außerdem gibt’s noch den sogenannten Wurmtee; Top-Flüssigdünger, über den sich verdünnt alle Pflanzen freuen.

Auch hörte ich immer wieder die Frage: Wieviele Würmer sind denn da in der Kiste? Naja, wir haben mit 500 im März angefangen, rechnerisch verdoppelt sich die Anzahl alle 3 Monate….. sodass unser Besitzerin, die uns liebevoll ihre Mitbewohner nennt, wohl bei der nächste Volkszählung zählen muss – oder? Ich habe mich sehr gefreut, dass das
Interesse an mir so groß war und die Besucher viele ihrer Vorurteile in Staunen und Freude wandeln konnten.

Zu hören war auch noch:
Warum sollte ich so ein Teil in der Küche haben, wo ich doch im Garten einen Komposthaufen habe?

Da kann ich nur sagen, es gibt verschiedene Vorteile:

  • durch gleichbleibend gute Bedingungen produziere ich schneller und hochwertigeren Humus, der nach der Ernte so alle 6 Monate sofort verwendbar ist.
  • Ich bin direkt da, wo der Biomüll anfällt, bin bestens für urbane Bedingungen geeignet und helfe mit,
    Bewusstsein für die entsprechenden Verwertungskreisläufe zu schaffen.
  • Im Gegensatz zu den Wurmkisten für draußen gibt’s bei mir noch den Flüssigdünger gratis dazu.
  • Modell „Verleih-Kiste“, pädagogische Kiste

Meine Besitzerin hatte mich mal für 2 Wochen in eine Familie sozusagen „auf Probe“verliehen.
Das wird es in Roßdorf geben, sobald es eine Betreuer*in für diese „Verleih-Kiste“ gibt. Auch soll es eine Pädagogische Kiste – halt Wurm-TV geben, wo durch 2 Fenster mein Innenleben von außen sichtbar ist. Die Würmer mögen es nämlich gerne dunkel und verkrümeln sich, wenn ständig der Deckel aufgeht.

Warum eine Wurmkiste?

  • Ich hörte, dass es Wurmkistenbesitzer gibt, bei denen es im Mehrfamilienhaus keine Biotonne gibt und unser wertvolles Futter sonst mit dem Restmüll in der Müllverbrennungsanlage landet – Schade:-(
    Aber keine Zeit für Trübsal, wir werden eine immer größer Fangemeinde!
  • Außerdem gibt es auch (wohl im europäischen Raum wenig bekannte) Kombiformen von Wurmkisten im Beet und andere interessante Konstruktionen. Meine Besitzerin schwärmt von der Vielzahl der Möglichkeiten für unsere Behausung und Mitwirken beim Humusaufbau.
  • Falls du beispielsweise keine Verwendung für diesen feinen Wurmhumus hast, aber einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchtest: In deiner Nachbarschaft gibt es sicher jemanden, der sich über deine Humus-Ernte freut. So bin ich dann auch noch (indirekt) ein Kontakt-(Tür-)Öffner.

Neugierig geworden? Dann mache mit! Vielleicht als Mitmacher*in für künftige Nachhaltigkeits-Projekte:

  • Betreuer*in für Verleih-Wurm-Kiste
  • Betreuer*in/Nutzer*in für pädagogische Wurmkisten
  • Macher*in für Wurmkisten-Selbstbau für die unterschiedlichsten Bedürfnisse( drinnen, draußen, zerlegbar, pädagogisch…..)

Melde dich gerne bei Livia unter: info@livia-haupter.de
oder im Rahmen des künftigen Projekts „Humusaufbau“ in der Nachhaltigkeits-Initiative in Roßdorf:
info@livia-haupter.de und/oder installiere bei dir einer Wurmkiste.

Weitere Infos:
Stylische Wurmkisten für drinnen
www.wurmkiste.at
Einfache Bauanleitung für Wurmkiste auf dem Balkon:
https://www.smarticular.net/wurmkiste-selber-bauen-bauanleitung-fuer-die-wurmfarmauf-
dem-balkon/
Hier gibt’s das Modell „pädagogische Kiste“ zu bestellen:
https://www.integr a.or.at/ViewDienstleistungen.php?targetid=157
Buch über Humusaufbau, Terra Preta und die Macht der einzelnen kleinen Gärtner*in für
CO2 Abbau:
Die Humusrevolution, Ute Scheub/Stefan Schwarzer, oekom-Verlag