Suffizienz – Der Weg in eine nachhaltige Gesellschaft?

Bis 2030 sollen die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung weltweit verwirklicht sein.
Foto: Bundesregierung.

Wir brauchen eine gesellschaftliche Transformation

Die Entwicklung zu einer nachhaltigeren Gesellschaft, die die Grenzen unseres Planeten respektiert, können wir nur schaffen, indem wir alle radikal umdenken. Als Politiker*innen, Unternehmer*innen, Wissenschaftler*innen – vor allem aber als Bürger*innen. Denn als Privatpersonen haben wir es zwar nicht direkt in der Hand, wie umweltfreundlich die Industrie produziert. Was wir allerdings beeinflussen können, ist unser Konsum, der im Gegenzug wirtschaftliche Produktionsweisen und das Maß des wirtschaftlichen Wachstums mitbestimmt.

Wenn wir als Kaufende beispielsweise auf das nächste neue Smartphone-Modell verzichten, wirkt sich das auch auf die Produktion aus: Werden weniger neue Smartphones nachgefragt, werden langfristig auch weniger neue Smartphones produziert. Denn für Unternehmen ist es unwirtschaftlich, viel mehr zu produzieren, als sie letztlich verkaufen können. Weniger bedeutet in diesem Fall also tatsächlich weniger.

Mit Suffizienz zum achtsamen Konsum

Ein solcher Wandel unserer persönlichen Konsummuster wird häufig mit dem Begriff der Suffizienz bezeichnet. Dieser Begriff kommt ursprünglich von dem lateinischen Wort „sufficere“, das so viel wie „ausreichen“ oder „genügen“ bedeutet. Hinter dem Konzept von Suffizienz steht also die Frage, welches Maß an Konsum ausreichend ist, sodass wir unseren Umwelt- und Ressourcenverbrauch und damit unseren Einfluss auf die Erde minimieren können.

Ein suffizientes Leben wirkt sich in vier Dimensionen aus. Innerhalb der Suffizienzforschung prägte der Soziologe Wolfgang Sachs den Begriff der „vier Es“: Entkommerzialisierung, Entflechtung, Entrümpelung und Entschleunigung. Diese Begriffe können als Leitlinien für ein individuell suffizienteres Handeln, aber auch als Orientierung für die Politik dienen.

Die Entkommerzialisierung ist eine Strategie, die darauf abzielt, dem Leben und Wirtschaften außerhalb neoliberaler, kapitalistischer Märkte wieder mehr Bedeutung beizumessen. Das bedeutet lediglich, dass nicht alles, was wir zum Leben benötigen, aus dem Supermarkt oder dem Internet kommen muss. Viele Dinge können auch zu Hause hergestellt werden, zum Beispiel Gemüse im eigenen Garten.

Website: Kaufnix.net: der gesamte Artikel